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Auch in Russland gibt es Medien auf Deutsch!

Die Geschichte der deutschsprachigen Medien im Gebiet des heutigen Russlands begann 1727 mit der Gründung der „Sankt Petersburgischen Zeitung“. Erst kurz zuvor war die erste regelmäßig gedruckte russischsprachige Publikation des Zarenreiches auf den Markt gekommen. Das renommierte deutschsprachige Blatt aus Sankt Petersburg wurde zunächst von 1727 bis 1915 herausgegeben und dann noch einmal von 1991 bis 2015 wiederbelebt. Heute existieren in Russland noch immer rund 50 deutschsprachige bzw. zweisprachige Zeitungen, Zeitschriften und Mitteilungsblätter.

Die zwei bedeutendsten Presseorgane sind die 14-tägige „Moskauer Deutsche Zeitung“ aus der Hauptstadt und der monatliche „Königsberger Express“ aus dem ehemaligen nördlichen Ostpreußen. Während die „MDZ“ eine Zeitung von Russlanddeutschen für Russlanddeutsche, Geschäftsleute, Sprachschüler und Touristen ist, wendet sich der „Express“ hauptsächlich an die „ehemaligen Ostpreußen“ in Deutschland und ihre Nachfahren sowie an Urlauber und Investoren. Herausgegeben wird die deutschsprachige Monatszeitung aus Königsberg seit 1993 von einem geschichtsbewussten russischen Ehepaar mit jüdischen Wurzeln.

Neben diesen beiden Blättern bietet die bunte deutsch-russische Presseszene noch viele weitere unterschiedlichste Periodika. So gibt es beispielsweise reine Wirtschaftspublikationen wie das Magazin „impulse“ der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer und den Informationsdienst „Russland aktuell“ der Nachrichtenagentur INTERFAX. Auch mehrere evangelische Gemeindebriefe erscheinen. In Sankt Petersburg wird von der evangelischen Kirche eine übergeordnete Zeitschrift namens „Der Bote“ publiziert und im ganzen Land verteilt. Für die zahlreichen Deutschschüler Russlands werden verschiedene Sprachlernmagazine angeboten – drei aus Moskau und eins aus Omsk. In den beiden autonomen deutschen Landkreisen Sibiriens erscheinen eigene Wochenblätter namens „Neue Zeit“ in Halbstadt und „Ihre Zeitung“ in Asowo. Deren Inhalt ist vornehmlich russischsprachig, aber umfasst auch immer wieder Beiträge in Deutsch. Eine Publikation, die sich schon erstaunlich lange auf dem Markt hält, und zwar seit 1957, ist die „Zeitung für Dich“ aus Slawgorod. Früher erschien sie als eigenständiges Wochenblatt, jetzt als monatliche deutschsprachige Beilage der „Altaiskaja Prawda“.

Radioprogramme in deutscher Sprache werden natürlich ebenfalls ausgestrahlt. Der seit 1929 existierende Deutsche Dienst von Radio Moskau bzw. der Stimme Russlands firmiert heute als SNA-Radio auf dem Internetportal „Sputnik“ (https://de.sputniknews.com). In Sibiren ist seit 1965 die wöchentliche Sendung „Altaier Weiten“ bei Radio Rossii Barnaul zu hören (https://media.rusdeutsch.eu/audio).

Deutschprachige Internetseiten gibt es in Russland unzählige. Nachdem an der Newa die gedruckte „Sankt Petersburgische Zeitung“ nicht mehr erscheint, hat dort zum Beispiel die Seite www.spzeitung.ru ihre Rolle übernommen und informiert über das Geschehen in der Stadt.

Wer mehr über die deutschsprachige Medienlandschaft in der Russischen Föderation erfahren möchte und vielleicht in einer der Redaktionen ein Praktikum machen will, kann sich beim Verband der deutschsprachigen Auslandsmedien, der Internationalen Medienhilfe (IMH), unter berlin@medienhilfe.org melden oder im „Handbuch der deutschsprachigen Presse im Ausland“ nachschlagen.

 

Quelle: Nachrichtenagentur der Internationalen Medienhilfe (IMH), Björn Akstinat (Stand: 2019, Nachdruck kostenpflichtig)